Wie näht man Strickteile zusammen? – Eine Anleitung für perfekte Nähte

Das Zusammennähen von Strickteilen kann eine Herausforderung sein, da Strickstoffe im Vergleich zu gewebten Stoffen elastischer und oft weniger stabil sind. Doch mit den richtigen Techniken und etwas Übung gelingt es, Strickteile nahtlos und professionell miteinander zu verbinden. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du Strickteile richtig zusammenfügst und welche Methoden du dafür verwenden kannst.

1. Die richtige Vorbereitung

Bevor du mit dem Nähen von Strickteilen beginnst, ist es wichtig, einige vorbereitende Schritte zu beachten:

  • Probeläufchen machen: Falls du das Nähen von Strickteilen zum ersten Mal versuchst, mache zunächst eine Probe. Nimm ein Stück des Strickstoffs, um sicherzustellen, dass deine Nähte dehnbar bleiben und das Strickmaterial nicht verzogen wird.

  • Maßnahmen gegen das Ausdehnen: Strickstoffe können beim Nähen leicht ausdehnen, daher ist es ratsam, das Strickteil vorab leicht zu bügeln (mit Dampf und auf niedriger Temperatur), um es in Form zu bringen. Achte darauf, dass du die richtige Spannung auf dem Garn hast.

  • Werkzeuge bereitlegen: Achte darauf, dass du die richtigen Werkzeuge zur Hand hast, wie eine Nähmaschine, Handnähnadeln, spezielles Nähgarn (am besten Jersey- oder Strickgarn), Stecknadeln oder Clips und eine Nähmaschine mit einem dehnbaren Stich.

2. Die besten Nähtechniken für Strickteile

Es gibt mehrere Techniken, um Strickteile zusammenzunähen. Hier sind die gängigsten Methoden:

A) Mit der Nähmaschine (Stretchstiche oder Overlock)

Die meisten modernen Nähmaschinen bieten spezielle Stretchstiche oder Overlockstiche, die perfekt für dehnbare Stoffe wie Strick geeignet sind. Diese Stiche sorgen dafür, dass die Nähte flexibel bleiben und nicht reißen, wenn der Stoff gedehnt wird.

  • Stretchstiche: Diese Stiche ähneln dem Zickzack-Stich, jedoch ist der Bogen des Zickzacks flacher und die Nähte dehnbar. Sie sind perfekt für das Nähen von Strickmaterialien, da sie eine gewisse Elastizität bieten.

  • Overlocknaht: Die Overlockmaschine oder eine Overlockfunktion auf deiner Nähmaschine ist eine der besten Methoden, um Strickteile zusammenzunähen. Sie versäubert gleichzeitig die Kanten und sorgt für eine saubere und dehnbare Naht. Wenn du keine Overlockmaschine hast, kannst du auch den Overlockstich auf deiner Nähmaschine verwenden.

B) Mit der Hand (Matratzenstich oder Überwendlichstich)

Wenn du Strickteile von Hand zusammennähen möchtest, gibt es einige Sticharten, die sich für Strickstoffe gut eignen. Besonders beliebt sind der Matratzenstich und der Überwendlichstich.

  • Matratzenstich: Der Matratzenstich wird genutzt, um die Kanten von Strickteilen unsichtbar zusammenzunähen. Du führst den Faden von innen nach außen, sodass die Naht auf der Außenseite nahezu unsichtbar ist. Diese Methode eignet sich hervorragend für das Verbinden von seitlichen Nähten oder auch für den Abschluss von Ärmeln und Halsausschnitten.

  • Überwendlichstich (auch „Sicherheitsstich“ genannt): Dieser Handstich eignet sich besonders für das Zusammenfügen von Strickteilen an Kanten, die sich nicht so stark dehnen sollen. Der Stich ist einfach und sorgt für eine haltbare Naht, die sich bei der Bewegung des Stoffes dehnt, ohne zu reißen.

C) Mit der Maschenstich-Technik (bei feineren Strickstoffen)

Für feinere Strickstoffe oder empfindliche Materialien, wie zum Beispiel bei handgestrickten Kleidungsstücken, eignet sich der Maschenstich. Hierbei werden die einzelnen Maschen des Strickteils miteinander verbunden, wodurch eine sehr dehnbare und feine Naht entsteht, die das Strickbild nicht stört. Du kannst den Maschenstich mit einer Handnadel ausführen und die Maschen der beiden Teile miteinander verbinden, um eine fast unsichtbare Naht zu schaffen.

3. Strickteile an den richtigen Stellen zusammennähen

Nachdem du die richtige Technik ausgewählt hast, solltest du die Strickteile sorgfältig zusammenfügen. Die Reihenfolge hängt davon ab, welches Kleidungsstück du nähen möchtest, aber hier sind einige allgemeine Tipps:

  • Seiten- und Schulter-Nähte: Wenn du ein Oberteil oder eine Jacke zusammenfügst, beginne immer mit den Schulter- oder Seitennähten. Achte darauf, dass du die Teile gut ausrichtest und mit Stecknadeln oder Clips fixierst, damit nichts verrutscht.

  • Ärmel einsetzen: Wenn du Ärmel einnähen musst, stecke zuerst die Ärmel in die Armlöcher und achte darauf, dass die Nähte sauber und gleichmäßig sind. Beginne an den Schulternähten und arbeite dich entlang der Ärmelnaht vor.

  • Halsausschnitt und Bündchen: Beim Zusammenfügen von Strickteilen am Halsausschnitt oder an den Bündchen ist es wichtig, dass du den Stoff nicht dehnst. Nutze spezielle Dehnstiche, um die Flexibilität des Strickmaterials zu bewahren.

4. Finishing-Tipps

Nach dem Zusammennähen der Strickteile kannst du einige abschließende Schritte durchführen, um ein professionelles Ergebnis zu erzielen:

  • Nahtzugaben versäubern: Wenn du keine Overlockmaschine verwendest, solltest du die Nahtzugaben mit einem Zickzackstich oder einer normalen Nähmaschine versäubern, um ein Ausfransen des Stricks zu verhindern.

  • Bügeln und Dampfen: Bügele vorsichtig mit Dampf, um die Nähte zu glätten. Achte darauf, dass der Stoff nicht zu stark gedehnt wird, da dies die Passform beeinträchtigen könnte.

  • Faden abschneiden und Knoten setzen: Schneide überstehende Fäden ab und sichere die Nähte mit Knoten, besonders bei Handnähten, um die Haltbarkeit zu erhöhen.

Fazit

Das Zusammennähen von Strickteilen erfordert ein wenig Übung, aber mit den richtigen Techniken und etwas Geduld kannst du perfekte Nähte erzielen. Ob mit der Nähmaschine oder von Hand – die Wahl der richtigen Methode hängt von deinem Projekt ab. Denk daran, die Nähte dehnbar zu halten und darauf zu achten, dass der Strickstoff nicht verzogen wird. So erhältst du ein professionell verarbeitetes Strickteil, das sowohl funktional als auch modisch ist!