Bei der Wohnungsvergabe haben Vermieter bestimmte Kriterien, nach denen sie Mieter auswählen. Während manche Bewerber bevorzugt werden, kann es auch Situationen geben, in denen Mieter benachteiligt werden – entweder aus berechtigten wirtschaftlichen Gründen oder aus Vorurteilen. Es ist wichtig zu wissen, welche Faktoren oft negativ wirken, um die Bewerbung besser vorzubereiten oder rechtlich korrekt vorzugehen.
1. Finanzielle Unsicherheit
Der häufigste Grund für Benachteiligung ist die fehlende Zahlungsfähigkeit:
- Unregelmäßiges oder geringes Einkommen
- Schlechte Bonität / negative Schufa-Einträge
- Hohe Verschuldung oder laufende Kredite
Vermieter möchten sicherstellen, dass die Miete regelmäßig gezahlt wird. Wer Zweifel daran aufkommen lässt, wird häufig abgelehnt.
2. Unvollständige oder nachlässige Unterlagen
Fehlende oder unvollständig ausgefüllte Dokumente signalisieren Unzuverlässigkeit:
- Keine oder unvollständige Mieterselbstauskunft
- Fehlende Gehaltsnachweise oder Schufa-Auskunft
- Keine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
Tipp: Vollständige und gut strukturierte Unterlagen erhöhen die Chancen erheblich.
3. Häufige Wohnortwechsel oder kurze Miethistorie
- Mieter, die sehr oft umziehen, wirken weniger stabil
- Kurze oder lückenhafte Miethistorie kann Misstrauen erzeugen
- Vermieter bevorzugen oft Bewerber, die langfristig bleiben möchten
4. Persönliche Merkmale und Vorurteile
Leider kommt es auch vor, dass manche Vermieter Bewerber diskriminieren, obwohl es gesetzlich nicht erlaubt ist. Beispiele:
- Alter: Sehr junge oder ältere Mieter werden manchmal benachteiligt
- Familienstand / Kinder: Familien oder Alleinerziehende können benachteiligt werden
- Haustiere: Manche Vermieter lehnen Tierhalter pauschal ab
- Herkunft oder Nationalität: Diskriminierung aufgrund von Ethnie oder Nationalität ist rechtswidrig, kommt aber leider vor
Hinweis: Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) schützt Mieter vor Diskriminierung.
5. Nichterfüllung der Vermieteranforderungen
- Nichtraucherwohnung, aber Bewerber rauchen
- Mietbeginn flexibel gewünscht, aber Mieter kann nur sofort einziehen oder umgekehrt
- Unzureichende Referenzen oder fehlende Bürgschaft bei geringem Einkommen
Solche Punkte können zu Ablehnung führen, selbst wenn der Bewerber ansonsten zuverlässig ist.
6. Fazit
Mieter werden häufig aus wirtschaftlichen Gründen benachteiligt – geringe Bonität, unsicheres Einkommen oder fehlende Unterlagen sind die häufigsten Ursachen. Daneben gibt es leider Diskriminierung, die gesetzlich verboten ist.
Praxis-Tipps:
- Unterlagen vollständig und sauber vorbereiten
- Einkommensnachweise und Schufa-Auskunft bereithalten
- Rechtlich auf Diskriminierung achten und ggf. Widerspruch einlegen
Wer seine Unterlagen sorgfältig vorbereitet und die eigenen Stärken hervorhebt, kann die Chancen trotz möglicher Benachteiligung erhöhen.